Endlich Sex! Endlich wissen, wie es sich anfühlt. Das erste Mal erleben. Gerade in der Pubertät hat das Thema „Das erste Mal“ eine ganz besondere Anziehung.
Während die einen bereits aktiv ihre Sexualität entdecken, dauert es bei anderen noch Jahre. Nie sind die Unterschiede so groß, wie in dieser Zeit. Peinlich berührt oder wild gackernd, werden die Köpfe zusammengesteckt. Ist die Neugier größer als die Angst davor? Welche Person wird es sein mit der man dieses Erlebnis teilen wird? Eine sensible Phase, in der Erfahrungen gesammelt werden, an die man sich ein Leben lang erinnert.
Wann ist denn der richtige Zeitpunkt für das erste Mal? Das war die Frage, die mich eher beschäftigte. Wann merke ich, dass es der richtige Moment ist? Freundinnen hatten mit ihren Partnern teilweise richtige Termine vereinbart, wann es so weit sein sollte. Meine Eltern meinten den richtigen Zeitpunkt würde man von allein merken. Und andere erzählten, dass es plötzlich einfach so passiert ist. Ja, was denn nun?
Einen Freund hatte ich bereits und wir trauten uns auch immer weiterzugehen. Erst hatten wir uns geküsst, dann gab es die ersten wilden Knutschereien. Die ersten Berührungen und Streicheleinheiten. Das erste Mal mit den Fingern dem haarigen Flaum folgen, den Saum der Shorts nachfahren. Stück für Stück waren wir dabei uns näher kennenzulernen. Ich spürte das erste Mal seine Lippen auf meiner Brust, die Zunge, die meine Nippel umspielte. Seine warme Hand auf meiner Brust, die über den Bauch hin zu meinem Höschen wanderte. Immer mehr Kleider landeten auf dem Boden und ich spürte mehr und mehr seine nackte Haut. Die letzte Barriere waren nur noch unsere Höschen, die bislang nicht gefallen waren. Bisher hatten wir uns hier nur durch den Stoff berührt.
Das letzte Stück Stoff
Die Momente sorgten für Gänsehaut, für eine entstehende Neugier und Sehnsucht und ständig kreisten meine Gedanken um das erste Mal. Wie müsste ich ihn anfassen, um Nichts falsch zu machen? Worauf müsste ich achten? Welche Stellung wäre am besten? Ich steckte meine Nase in Ratgeber und wurde bei jedem Treffen, bei dem wir ein wenig Zeit für uns hatten, nervöser. Woran würde ich den richtigen Zeitpunkt erkennen?
Ich wollte nicht nur durch seine Shorts spüren, wie sein Penis steif wurde, sondern es auch sehen. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlen würde, wenn seine Zunge nicht meine Nippel, sondern meinen Kitzler umspielen würde. Ich wollte, dass die letzten Hüllen langsam fielen, und ich war mir sicher, dass es bald so weit sein würde.
An einem Samstagmittag besuchte ich ihn und wunderte mich, dass die Wohnungstür angelehnt war. Vorsichtig öffnete ich die Tür und schaute in den langen Wohnungsflur. Dieser war mit Teelichtern beleuchtet und auf dem Boden lagen Rosenblütenblätter. Die Spur führte direkt ins Schlafzimmer, das ebenfalls von Kerzen beleuchtet schien. Im Hintergrund erklang leise eine klassische Melodie.
Mein Herzschlag erhöhte sich, die Beine wurden weich als ich die ersten schüchternen Schritte in die Wohnung machte. Wo war er denn? Sollte ich jetzt direkt ins Schlafzimmer laufen? Da wurde die Badezimmertür aufgerissen und er stand noch völlig nass und nackt im Türrahmen. Er trocknete sich das Haar, während die Tropfen an seinem Körper herunterliefen. Ich konnte nicht anders als auf seine Männlichkeit zu blicken, die zwischen seinen Beinen hing. „Geh schon mal ins Schlafzimmer und mach dich fertig, ich komm gleich nach!“
Fertig machen? Sollte ich mich jetzt ausziehen? Sollte ich mich wie in den Filmen aufs Bett legen? Ich war völlig überfordert und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Angst stieg in mir hoch, meine Kehle schnürte sich zu und anstatt ins Schlafzimmer zu laufen, drehte ich mich um und verließ auf direktem Weg die Wohnung. Das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt.
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