Es ist dunkel und kalt. Die Luft ist feucht. Es riecht nach Moder, nach Erde und das einzige Licht, das ich sehen kann, ist das Licht, das unter der Tür durchschimmert. Ich habe keine Ahnung wie spät es ist. Ich habe keine Ahnung, welcher Tag heute ist und ich weiß nicht wie lange ich schon hier bin. Ich sitze auf meinem Bett in der Ecke, ziehe die Decke enger um mich. Ich friere.

Die Tür öffnet sich. Licht fällt durch den Türspalt und da sind sie wieder. Zwei Männer. Groß, kräftig. Muss ich sie fürchten? Ich weiß es nicht. Abgesehen davon, dass sie mich hier festhalten, haben sie mir noch nichts getan. Vermutlich noch nicht. Ich trage keine Fesseln mehr, ich schreie nicht mehr, ich weine nicht mehr.

„Kriegst du es alleine hin?“, fragt der eine den anderen. „Sie ist ja jetzt ruhig.“ Er nickt und schaut mich an. Ich schaue ihn an. Der andere verlässt mein Gefängnis. Nun bin ich allein mit ihm. Er und ich. Ich und er. Er kommt auf mich zu, hat in der Hand ein Tablett auf dem meine Mahlzeit steht, welches er neben dem Bett auf dem Boden abstellt. „Du musst Etwas essen“, und seine Stimme klingt sanft, fast liebevoll. Ich schüttle den Kopf. Ich habe keinen Hunger. Er nähert sich mir und ich weiche zurück. Doch seine Hand streift mir meine Haare aus dem Gesicht. Streicht eine Strähne hinter mein Ohr. „Du bist so wunderschön, wenn du nicht weinst.“ Ich kämpfe erneut mit den Tränen. Was hat er vor? Er streicht mir über mein Gesicht. „Du bist ganz kalt und dreckig. Sollen wir dich waschen?“ Ich schüttle den Kopf. Er verlässt den Raum und schließt die Tür und ich bleibe allein zurück.

 

Du bist ein braves Mädchen

Ich schlafe, ich friere, ich esse ein wenig, ich schlafe und dann öffnet sich erneut die Tür. Ich schrecke auf, ich zittere, was wird mich erwarten? Doch er ist es. Er hat eine weitere Decke dabei und eine Schüssel mit Wasser und einem Tuch. Er legt die Decke wortlos neben mich. Er setzt sich zu mir, taucht das Tuch in die Schüssel und fährt mit dem Tuch über mein Gesicht. Ich ziehe es erst zurück, doch er hält es fest. „Ich tue dir nichts. Vertrau mir!“ Ich lasse ihn gewähren. Das warme Wasser ist angenehm und auch das Gefühl ein wenig sauber zu werden. Er lächelt und als er fertig ist, geht er wieder und ich kuschle mich dankbar in die weitere Decke.

Mittlerweile ist er es, der mir allein das Essen bringt. Der den Raum säubert. Das Bett richtet. Mich wäscht. „Du musst mehr essen. Du wirst immer schwächer.“ Doch ich schüttle den Kopf. Mir fehlt Licht. Mir fehlt der Himmel. Mir fehlt die Sonne auf meiner Haut. Ich habe jedes Gefühl für Zeit verloren. Habe keinen Hunger. Ich bin nur noch müde. Er schaut mich an, legt seine Hand an meine Wange. „Versprichst du mir keine Dummheiten zu machen, wenn ich dich hier raushole?“ Ich schaue ihn mit großen Augen an und nicke. Er lächelt. „Du bist ein braves Mädchen!“

Als er wiederkommt, hat er eine Überraschung. „Du wirst heute baden dürfen“, lächelt er. „Ich habe dir bereits das Wasser eingelassen. Komm.“ Ich spüre wie Freude in mir aufsteigt und möchte aus dem Bett springen, doch mir wird schwarz vor Augen. Er fängt mich. Hält mich fest. „Ich glaube ich trage dich“, und er nimmt mich auf seinen Arm. Ich schmiege ich an seine starke Brust und wir verlassen mein Gefängnis.

 

Ich habe eine Überraschung

Die Wanne ist bereits gefüllt, der Schaum üppig, die Luft ist warm, es riecht blumig. Sanft setzt er mich auf den Wannenrand. „Schaffst du es allein?“ Ich nicke und versuche mich auszuziehen, doch meine Finger sind immer noch kalt und es fällt mir schwer. Er dreht sich um, geht zur Tür. „Nein, bitte nicht!“ Er schaut mich mit erstauntem Blick an und auch ich bin über mich selbst verwundert. Doch ich möchte nicht allein sein. Ich ziehe langsam meine Kleider aus, steige in die Wanne und versinke im Schaum. Das warme Wasser tut gut. Er kommt auf mich zu, setzt sich auf den Wannenrand und schaut mich an. Ich schaue ihn an und ich fühle mich nicht unwohl, obwohl mich nur der Schaum bedeckt. „Soll ich dir das Haar waschen“, fragt er und ich nicke. Nachdem er meine Haare gewaschen hat, hält er mir ein Handtuch entgegen, in das ich mich hineinkuschle. Seine Arme umschließen mich und ich fühle mich sicher. „Ich möchte nicht mehr zurück“, sage ich und schaue ihn dabei direkt an. Seine Augen werden traurig. „Du musst, es geht nicht anders.“ Ich schüttle den Kopf. „Kann ich nicht bei dir bleiben? Ich werde auch brav sein. Ich verspreche es. Aber bitte lass mich nicht allein!“ Er nimmt mich in den Arm. Küsst mich sanft auf meinen Kopf. Er lächelt. Ich komme zurück in mein Gefängnis und weine bitterliche Tränen.

Ein Lichtkegel durchdringt das Dunkel und er tritt herein. Ich möchte ihn nicht sehen. Er hat mich wieder hier hergebracht. Er setzt sich zu mir aufs Bett. Er nimmt meine Hand, doch ich ziehe sie zurück. Er dreht mein Gesicht zu sich. „Schau, was ich dir mitgebracht habe.“ Und er strahlt. In seinen Händen hält er ein ledernes Halsband mit einem Ring. „Ab sofort bist du mein Mädchen. Mein Eigentum!“ Ich schaue ihn mit großen Augen an. Mein Herz hüpft vor Freude. Ich drehe ihm den Rücken zu, hebe meine Haare nach oben und spüre das Leder auf meiner Haut. Er zieht mir mein Halsband an und ich werde seins. „Komm, wir gehen meine kleine Sklavin“, und sein Gesicht strahlt. Ich nehme seine starke Hand und ich fühle Stolz, Sicherheit, Geborgenheit und ich weiß, dass ich alles tun werde, um ihn glücklich zu machen. Meinen Herrn!

 

Foto: © pixabay

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