Kommunikation gilt in jeder Beziehung als das A und O. Dabei ist es oft schon schwer genug, der Partnerin oder dem Partner zu vermitteln, wie es um die eigene Gefühlswelt gerade bestellt ist. „Seine Worte dann auch noch so zu wählen, dass sie sexuelle Lust entfachen und die Stimmung im Schlafzimmer ordentlich einheizen, stellt viele Menschen vor eine fast unüberwindbare sprachliche Barriere.
Gerade schüchternen Personen kommt verbale Erotik nur schwer über die Lippen. Ihnen scheint nichts so schwierig wie die Kunst des sexy Bettgeflüsters“, weiß BestFans-Creator GabiGold. Dabei gibt es verschiedene Tipps und Tricks, um beim Dirty Talk über den eigenen Schatten zu springen.
Immer schön piano
Im Grunde ist bei der Verbalerotik alles erlaubt. Schließlich geht es darum, Fantasien auszuleben und Spaß zu haben. Insbesondere Schüchterne haben jedoch häufig das Problem, dass sie ins Stottern kommen, wenn sie nicht wissen, was sie sagen sollen, oder sie plappern einfach ohne Punkt und Komma drauflos. Beim Dirty Talk empfiehlt es sich, langsam vorzugehen. Sowohl ein ruhiges Sprechtempo als auch eine leise Stimme wirken beim Sex besonders anziehend. „In geflüsterten Worten schwingt mehr Intimität mit, schon allein, weil man sich dabei physisch näherkommt“, betont GabiGold. „Zudem ist vielen Menschen nicht bewusst, dass es auch bei einem unanständigen Gespräch ein Vorspiel gibt. Den Orgasmus zu schnell zu fordern, kann die Stimmung kippen lassen. Niemand möchte beim Sex gehetzt werden.“ Um nicht übers Ziel hinauszuschießen, gilt es also zunächst die Vorlieben des Gegenübers auszuloten. Wer sich über die Herangehensweise unsicher ist, beginnt am besten mit Sätzen wie „Ich kann es kaum erwarten, dich in mir zu spüren“ oder „Du kannst heute Nacht mit mir alles machen, was du willst“ – so lässt sich nicht nur die Reaktion der anderen Person einschätzen, sondern auch die Vorfreude auf den Sex steigern.
Keine falsche Scheu
Beim Thema Sex fällt es vielen Menschen immer noch schwer, ihre Hemmungen abzulegen. Doch genau darum geht es beim Dirty Talk. „Mit anrüchiger oder auch vulgärer Sprache lassen sich Tabus brechen und lässt sich die Lust auf vermeintlich Verbotenes steigern, ohne tatsächlich etwas Unerlaubtes zu tun“, erzählt GabiGold. Wer obszöne Sätze dennoch meiden möchte, für den bieten die eigenen Fantasien einen guten Ansatzpunkt. Geständnisse wie „Ich möchte, dass du mich auf dem Tisch nimmst“ wirken in vielen Fällen wie Eisbrecher, lassen aber die Temperaturen im Schlafzimmer steigen. Sind die Hemmungen erst einmal gefallen, lassen sich auch direktere Sätze einstreuen, die dem Partner den Verstand rauben – zum Beispiel: „Ich liebe es, wie hart/feucht du bist.“ Wichtig ist dabei, dass alle Beteiligten Spaß an der Sache haben und nur so weit gehen, wie sie sich wohlfühlen. Denn Sinn und Zweck von Dirty Talk ist vor allem eins: Sich selbstbewusst und sexy zu fühlen.
Na, noch ’ne Runde?
Nach dem Akt aufstehen, duschen, anziehen und das war es dann? Ist zwar eine Option, aber wer die intime Stimmung genießen möchte, tut gut daran, sich auch nach dem eigentlichen Höhepunkt wortgewandt zu zeigen. „Wer möchte schon direkt nach dem Sex aus dem Bett geworfen werden? Stattdessen sorgen die Aussage, dass es gut war, und die Beschreibung dessen, was einem besonders gefallen hat, dafür, den Moment genauso erotisch ausklingen zu lassen, wie er angefangen hat“, erklärt GabiGold. „Mit einem Partner, der dieselbe Sprache spricht, steht einem heißen, sinnlichen Erlebnis also nichts im Wege. Und wer weiß, vielleicht läuten die passenden Worten ja noch eine zweite Runde ein?“
Foto: © Moses Rosenbaum