Ob Polizei, Militär, Feuerwehr oder medizinische Berufe – Uniformen üben auf viele Menschen eine besondere Anziehungskraft aus. Sie stehen für Autorität, Disziplin, Schutz, aber auch für Verführung und Fantasie. Doch was genau macht den Reiz von Uniformen aus? Ist es die strenge Optik, die Symbolik oder das Gefühl von Kontrolle und Hingabe? Anike Ekina gibt Einblicke in diesen besonderen Fetisch.
Wer ist Anike Ekina?
Hinter dem Künstlernamen Anike Ekina steckt Nicole Schönberg, eine Frau mit vielen Facetten. Ursprünglich aus der Schauspielerei kommend, baute sie sich eine beeindruckende Karriere in den Bereichen Erotik, Musik, Modelling und Entertainment auf. Neben ihrer künstlerischen Arbeit engagiert sie sich als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek und setzt sich mit dem Projekt Camp Stahl gegen Mobbing ein.
HiS: Hallo Anike Ekina, du stehst offen zu deinem Uniformfetisch, was genau macht für dich den Reiz an Uniformen aus?
AE: Männer in Uniformen wirken auf mich reizvoll und sexy. Vielleicht ist es die Autorität, die mit dem Überstreifen des Kleidungsstücks von der Person ausgestrahlt wird. Vor allem aber ist es die Möglichkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und für eine kurze Zeit eine andere Identität anzunehmen. Besonders spannend und aufregend gestaltet sich das natürlich, wenn man beruflich sonst gar keine Berührungspunkte mit dieser Uniform hat.
HiS: Gibt es bestimmte Arten von Uniformen, die dich besonders ansprechen? (z. B. Militär, Polizei, Feuerwehr, Schuluniformen usw.) Welche Farben oder Accessoires/ Abzeichen machen für dich eine Uniform besonders reizvoll?
AE: Ich finde vor allem Uniformen von Polizei, Bundeswehr und Feuerwehr richtig hot. Letzteres liegt vielleicht auch daran, dass ich zur Feuerwehr ein ganz besonderes Verhältnis habe. Seit vielen Jahren engagiere ich mich ja ehrenamtlich bei der Feuerwehr in unserem Wohnort. Aber auch die Ausstaffierung der anderen beiden staatlichen Institutionen üben einen starken Reiz auf mich aus – alle Berufsbilder bedingen eine gut ausgebildete körperliche Fitness und eine Art Disziplin.
HiS: Wann hast du gemerkt, dass Uniformen für dich eine besondere, erotische Wirkung haben?
AE: Seitdem ich mich für Erotik interessiere, haben mich auch immer schon Rollenspiele inspiriert – vor allem im Zusammenhang mit Uniformen. Sie bilden quasi eine zweite Haut, die sich einfach überstreifen lässt. Mit dem Anziehen dieser Kleidung übernimmt man oder frau die Attribute sowie die Machtposition und damit verbundene Autorität, die den regulären Trägern dieser Uniformen zugesprochen werden. Zugleich finde ich, dass sie den Körper der tragenden Personen formen. Schultern erhalten mehr Breite und die gesamte Körperhaltung wirkt straffer und aufrechter. Das finde ich ästhetisch und reizvoll.
HiS: Hast du bestimmte Szenarien oder Rollenspiele, die du besonders spannend findest?
AE: Vor allem die Polizeiuniform bietet ein breites Einsatzspektrum, was das sexuelle Rollenspiel betrifft. Ich mag es, mit Dominanz und Machtdynamiken zu spielen wie beispielsweise bei Befehl-und-Gehorsam-Spielen.
HiS: Was denkst du, ist generell die meistfavorisierte Uniform und warum?
AE: Ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich die Polizeiuniform ist, da sie so viele unterschiedliche Möglichkeiten des Rollenspiels anbietet. Vor allem die facettenreiche Ausstattung mit Schirmmütze, Handschellen und Schlagstock kurbelt die Fantasie an. Beispielsweise kann der Mann die Frau festnehmen, wenn sie unartig war – aber auch gerne andersherum.
HiS: Denkst du hier gibt es Unterschiede bei Frauen und Männern, welche Uniform favorisiert wird?
AE: Klassische Uniformen sind schon stark an gendertypische Klischees wie männliche Kontrolle und Heldentum gebunden und repräsentieren in gewisser Weise staatliche Macht und Autorität. Ich mag es, mit diesen Klischees zu spielen und die Rollen auch einmal umzukehren. Kleidungsstücke, die hingegen mit weiblichen stereotypen Rollenbildern einhergehen wie Krankenschwester, Schulmädchen oder Sekretärin, sprechen mich aber überhaupt nicht an. Obwohl ich weiß, dass viele Männer hier auch eine Vorliebe haben.
HiS. Welchen Ursprung hat deiner Erfahrung nach dieser Fetisch?
AE: Ich denke, dass es Menschen schon immer gereizt hat, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und dabei auch einmal andere Charaktereigenschaften von sich selbst auszuleben, die sonst vielleicht eher im Verborgenen bleiben oder sogar unterdrückt werden. Es bildet auch eine spannende Abwechslung zum Alltag – denn nichts ist für das eigene Sexualleben schlimmer als Routine. Kleidungsstücke und insbesondere Uniformen bieten die Möglichkeit eines völlig freien Rollenspiels, denn im privaten Bereich gibt es ja keine Tabus. Auch auf Plattformen wie OnlyFans und BestFans versuche ich, meine Fantasien frei auszuleben und andere hier zu motivieren, dies ebenfalls zu tun.
HiS: Spielt das Material an sich eine Rolle für dich? (z. B. Leder, Polyester, Baumwolle) Muss die Uniform authentisch sein?
AE: Tatsächlich spielt das Material eine eher untergeordnete Rolle für mich. Wichtig ist, dass ich mich in der Uniform wohlfühle. Erst dann kann ich mich so richtig gehen lassen und meine Fantasien voll ausleben. Und wichtig ist für mich auch, dass die Uniformen authentisch sind. Neben meiner Feuerwehr-Ausstattung habe ich auch eine echte Polizei-Uniform zu Hause. Das ist noch ein Relikt aus unseren Filmproduktionen.
HiS: Findest du es reizvoller, eine Uniform zu tragen oder eine andere Person darin zu sehen?
AE: Tatsächlich schlüpfe ich selbst gerne in andere Rollen. Von daher ziehe ich mir am liebsten selbst gerne eine Uniform an. Nur so kann ich mich richtig in ein Rollenspiel hineinfinden.
Dieses Interview wurde per Mail geführt, vielen Dank für die ausführlichen Antworten und die Zeit fürs Beantworten.
Fotos: © Peter Schönberg