Das Klischee von der Domina und ihrem Sklaven mag zwar mittlerweile geläufig sein, ist aber längst nicht wertfrei. Ein dabei besonders beliebter und ausgelebter Fetisch ist der Fußfetischismus, der zu den bekanntesten und häufigsten sexuellen Vorlieben zählt. Wir wollten einmal genauer wissen, warum dies so ist und haben bei einer Expertin nachgefragt, die vor allem diesem einen Körperteil besondere Aufmerksamkeit schenkt.
Wer ist Mistress Maggie?
Mistress Maggie ist Geldherrin, Domina und BestFans-Creator und kam vor einigen Jahren über den Fußfetisch in die Szene. Mittlerweile bietet die Fußgöttin Fußsklaventraining und ein Fußsklavenvertrag bei ihr ist heiß begehrt; und wer ganz artig ist, wird vielleicht auch einmal mit einem Footjob verwöhnt.
HiS: Hallo, du bist Mistress Maggie und bedienst u. a. Wünsche im Bereich der Fußerotik. Was fasziniert dich an der Verbindung zwischen Füßen und Dominanz besonders?
Sexualität ist etwas super Individuelles. Für mich geht es dabei nicht nur um Fantasie, sondern auch um Macht. Die Vorstellung, unterwürfige Männer mit meinen Füßen zu dominieren und schwach zu machen, während ich die totale Kontrolle über meine Gefährten behalte, erregt mich. Dabei ist mir vollkommen bewusst, dass solche Spiele aller Aufklärung und aller Gleichberechtigung zum Trotz immer noch gegen gesellschaftliche Rollenbilder verstoßen. Das Klischee von der Domina und ihrem Sklaven mag zwar mittlerweile geläufig sein, ist aber längst nicht wertfrei. Für manche Menschen ist es sogar irritierend oder beschämend, denn von einem Mann wird gemeinhin etwas anderes erwartet. Gleichzeitig ist das Internet voll von Kommentaren und Forumseinträgen, in denen sich devote Männer darüber austauschen, wie schwierig es ist, ihre eigenen Neigungen zu akzeptieren und damit offen umzugehen. Viele von ihnen leben ihre Fetische dann virtuell über Plattformen wie BestFans aus.
HiS: Wenn es um den Fußfetisch geht, gibt es eigentlich nur zwei Reaktionen. Die einen finden Füße wahnsinnig toll und erotisch und die anderen einfach nur eklig und abstoßend. Was denkst du, warum es keine neutrale Reaktion darauf gibt?
Fußfetischismus gehört zu den bekanntesten und häufigsten sexuellen Vorlieben. Die Gründe, warum Menschen Füße reizvoll finden, sind allerdings vielfältig und können psychologische, kulturelle oder sogar neurobiologische Ursprünge haben. Wissenschaftler sagen zum Beispiel, dass die sexuelle Anziehung von Füßen etwas damit zu tun hat, dass die Gehirnareale, die für die Genitalien zuständig sind, direkt neben den Fußzellen liegen. Querverbindungen könnten dafür sorgen, dass eine leichte Reizüberschneidung und Stimulation stattfinden. Entsprechend viel Vergnügen bereitet es, wenn an Zehen gelutscht wird.
HiS: Der Fußfetisch ist besonders bei Männern verbreitet, warum, denkst du, ist das so?
Auch bei Antworten auf die Frage, warum Fußfetischismus häufig männlich konnotiert ist, gehen die Erklärungen weit auseinander. Manche Forschungen deuten darauf hin, dass kleine Frauenfüße Männern signalisieren, dass sie es mit einer sehr fruchtbaren Partnerin zu tun haben. Ich bin allerdings der Meinung, dass zahlreiche Männer gepflegte Füße einfach sexy finden, insbesondere, wenn sie gekonnt durch Nylonstrümpfe und High Heels in Szene gesetzt werden. Manche Männer zeigen das durch Hingabe und Unterwürfigkeit, indem sie ihrer Göttin dienen und unter ihren Füßen liegen.
HiS: Gibt es besondere Techniken und Praktiken in deinen Sessions, die besonders häufig nachgefragt und gewünscht werden?
Fußfetischisten sind definitiv nicht gleich Fußfetischisten. Es gibt Menschen, die beispielsweise nur einen bestimmten Teil des Fußes erregend finden. Andere wollen die Füße in High Heels oder Strümpfen sehen. Für wieder andere liegt der Reiz darin zu sehen, wie Füße gekitzelt werden, damit sie sich erhaben fühlen. Bei mir spielt hauptsächlich die Vorstellung von Macht und Unterwerfung in Kombination mit Fußfetischismus eine Rolle. Unterwürfige, die dominiert werden möchten, beten mich an, wobei ihnen die Vorstellung gefällt, unter meinen Füßen zu liegen, klein zu sein und zerquetscht zu werden. Sie wollen erniedrigt werden, haben aber auch ganz individuelle Vorlieben. Während der eine an dreckigen Stiefeln oder Fußsohlen lecken möchte, liebt es der andere, an Socken zu schnüffeln oder Füße ins Gesicht zu bekommen. Entsprechend nachtgefragt ist auch mein Fußsklaventraining.
HiS: Welche Arten von „Fußdienstleistungen“ bietest du an und gibt es für dich selbst dabei eine Grenze? Was würdest du persönlich auf gar keinen Fall mit deinen Füßen tun oder tun lassen?
Wie erwähnt, biete ich ein Fußsklaventraining an, bei dem Anhänger erfahren, welche Herausforderungen und Genüsse auf sie zukommen, wenn sie einer erfahrenen Herrin dienen. Ich lasse mich beispielsweise gerne mit Fußmassagen verwöhnen. Das will gelernt sein. Wenn die Chemie stimmt, darf es auch mal ein Footjob sein. Ansonsten können begeisterte Fußliebhaber bei mir auch getragene Socken oder Schuhe erwerben. Als dominanter Part ziehe ich allerdings auch ganz klare Rollengrenzen. So würde ich mich beispielsweise auf keinen Fall kitzeln lassen.
HiS: Gibt es einen bestimmten oder sehr außergewöhnlichen Kundenwunsch diesbezüglich, an den du sehr gerne zurückdenkst? Wenn ja, möchtest du diesen verraten?
Fußfetischismus beinhaltet viele unterschiedliche Spielarten, die stark von den individuellen Bedürfnissen oder Fantasien abhängen. Entsprechend breit gefächert sind die Wünsche meiner Anhänger. Einer, der mir allerdings lebhaft im Gedächtnis geblieben ist, hat mich ein Video drehen lassen, in dem ich in die Rolle der strengen Lehrerin schlüpfe und er der Schüler ist, der nur Fehler macht. Seine Bitte? Er wollte erniedrigt und ausgelacht werden. Zum Schluss musste ich ihn in meinen Nylonstrümpfen gekleidet zerstampfen, „bis er nur mehr Matsch war“. Vom Endresultat war er so begeistert, dass er sogar zweimal Geld geschickt hat.
HiS: Wie beeinflusst der Fußfetisch deine eigene Rolle als Mistress? Hast du das Gefühl, dass dieser Fetisch dich als Domina in eine bestimmte Richtung lenkt?
Ich bin Geldherrin und Fußgöttin aus Leidenschaft. Beides lässt sich gut verbinden.
HiS: Wie hast du selbst erste Erfahrungen mit Fußerotik gemacht, und wann hast du gemerkt, dass das auch dein Ding sein könnte?
Meine Füße fand ich schon immer sehr sexy, aber erst durch den Fußbusinesskurs von Jenny Umstätter habe ich bemerkt, dass ich mit meinen Füßen auch richtig gut Geld verdienen kann. Hier wurde ich von Anfang an begleitet und professionell unterstützt. Ohne den Kurs wäre ich nicht so weit gekommen. Noch dazu macht mir der Job als Geldherrin, Fußgöttin und Creator Spaß. Und das sehen meine Follower beispielsweise auch auf meiner BestFans-Seite, wo sie nach Lust und Laune in Fuß-Content schwelgen können.
Dieses Interview wurde per Mail geführt, vielen Dank für die ausführlichen Antworten und die Zeit fürs Beantworten.
Fotos: © Mistress Maggie