BDSM besteht sowohl aus theoretischen Grundlagen als auch der Erfahrung in der Praxis, diese beiden Eckpfeiler lassen sich nicht voneinander trennen. Damit man allerdings in beiden besser wird, mehr Vergnügen und Lust erleben kann und es nicht im privaten Desaster endet, ist es ratsam sich hin und wieder schulen zu lassen. Hier kommt Madame Lisa, die eigens für BDSM eine Lehrwerkstatt gegründet hat, ins Spiel, damit den zukünftigen Verzückungen und Lüsten in verschiedenen Spielarten Nichts im Wege steht.

 

Wer ist Lisa?

Lisa ist die Inhaberin der BDSM-Manufaktur in Stuttgart und dies bereits seit mehr als einem Jahrzehnt. In dieser Zeit hat sie viele Gäste bei sich empfangen können und brennt für BDSM nach wie vor. Sie verfügt über eine medizinische und pädagogische Ausbildung und arbeitet als Dozentin für BDSM-Themen. Gerne könnt ihr Lisa einmal virtuell besuchen unter https://www.bdsm-manufaktur.de oder in einem ihrer Kurse kennenlernen.

 

HiS: Hallo Madame Lisa, du bist die Inhaberin der BDSM-Manufaktur in Stuttgart, seit wann gibt es deine Manufaktur?

Hey Adriane – schön, Dir dieses Interview zu geben. Die BDSM-Manufaktur gibt es – named as BDSM-Manufaktur – seit dem Jahr 2012. Bereits einige Jahre vorher habe ich in meiner Tätigkeit als Leitung eines der erfolgreichsten und größten professionellen SM-Studios im süddeutschen Raum (Studio Arachne) damit begonnen, Kurse abzuhalten und Menschen in BDSM-Thematiken zu unterrichten.

 

HiS: Was können Kunden bei dir erwarten und erleben?

Die Gäste meiner BDSM-Manufaktur können, dürfen und sollten eine geballte Ladung Wissen – bestehend aus medizinisch/anatomischen Bedingungen, konkrete Spielarten aber auch Lebens- und Verhaltensweisen, psychologischen Hintergründe von Lüsten, Neigungen und vor allem inneren Sehnsüchten bei mir erwarten.

Außerdem bin ich eine große Verfechterin von „Praxis“, denn ohne die konkreten Fertigkeiten jemals ausprobiert und in eigenen Händen gespürt zu haben, ist jedes Wissen lediglich graue Theorie. Das ist auch ein Grund dafür, dass ich keine – ach so modernen – Online-Angebote anbiete.

Es geht in meinen Kursen also um das Komplettpaket aus Leidenschaft, Humor, ganz konkreten und handfesten Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie das Erfassen und Verstehen von Neigungen und ganz individuellen Sehnsüchten.

Und ich liebe es, in meinen Kursen und vor meinen Gästen informativ und überaus lebendig auszubluten ;).

 

HiS: Gibt es einen Kurs in deinem Programm, der dir besonders am Herzen liegt?

Damit meinst Du vermutlich meine unterschiedlichen Kursangebote und Inhalte, denn der Begriff „Programm“ liegt mir nicht. Und nein – ich habe keine bestimmte Vorliebe für den ein oder anderen Kurs. Meine Lüste und mein Genuss ist sehr breit gefächert und im Wesentlichen macht mir jede Spielart und jede Spielform Freude, wenn das Setting, mein Gegenüber und das Erlebnis selbst mich richtig rockt.

Ich liebe die neu- und wissbegierigen Funkeläuglein meiner Teilnehmer/innen, wenn sie plötzlich ihre ganz eigenen Lüste entdecken, die atmosphärische Offenheit und Aufrichtigkeit in meinen Kursen und die grundlegende Annahme von Mensch-Sein. In Kurzform: dass Jede/r genau SO sein darf, kann und soll, wie er oder sie eben ist.

 

 

HiS: Wie muss man sich denn einen Kursablauf bei dir vorstellen?

Ich gebe jetzt schon so viele Jahre Kurse, aber niemals ist oder war ein Kurs, wie der andere. Natürlich sind die Inhalte festgelegt und es gibt immer die Theorie und Praxis zu den jeweiligen Thematiken, aber im Wesentlichen lebt jeder Kurs von meinen Teilnehmer/innen.

Ob der Fokus eher auf psychologischen Hintergründen liegt und wir uns in wunderschönen Gesprächen fachsimpelnd verlieren oder in der Praxis nicht aufhören können, weil es einfach grade so eine genussvolle Entdeckungsreise ist, zu schlagen, zu fesseln, zu führen oder was-auch-immer-zu-tun, ist jedes Mal unterschiedlich und ein aufregendes Überraschungspaket.

 

HiS: Welchen Tipp möchtest du vor allem Anfängern im Bereich BDSM mit auf den Weg geben?

Hm, gute Frage. Authentizität. Seid, wie Ihr seid – frei von Scham und selbst gesetzten Grenzen. Hört auf Euren Bauch, Kopf und Herz. Und macht nichts und für niemanden, was Ihr nicht auch selber möchtet.

 

HiS: Du betonst auf deiner Webseite, dass du ein seriöses Lehrkonzept erarbeitet hast und neben einer pädagogischen Ausbildung auch eine medizinische Ausbildung hast, woran kann ein Laie ein seriöses Kursangebot erkennen?

Gar nicht. Das Internet ist riesig, die (Selbst-)Darstellung so mancher Bumsbirnen prächtig und Worte sind geduldig. Aber selbst ein/e komplette/r Neueinsteiger/in erkennt nach einem absolvierten Kurs, ob er/sie bekommen konnte, was er/sie sich erhofft hat. Oder bestenfalls sogar viel mehr als das.

 

HiS: Worauf sollte man deiner Meinung nach generell im BDSM-Bereich achten?

Ach naja. Ich wünsche mir generell immer mehr Klugheit, mehr Klarheit, mehr Aufrichtigkeit und mehr Qualifikation in Denken und Handeln. Das gilt aber nicht nur für den BDSM-Bereich ;).

 

HiS: Kannst du dich noch an den Moment erinnern als dir klar wurde, dass BDSM deine Leidenschaft ist? Wie lange ist dieser Moment her?

Ich glaube, dass eine tiefe Leidenschaft immer eine Entwicklung und ein Prozess ist. Natürlich war ich gleich zu Beginn fasziniert, begeistert, lustvoll erregt und habe mich gefühlt, wie Alice in Wonderland. Damals war ich 19 Jahre alt/jung.

Und heute – einige Jahrzehnte später – bin ich fasziniert, begeistert, lustvoll erregt und fühle mich wie Alice in Wonderland. Allerdings mit viel mehr Tiefe, mit viel mehr Wissen, Reflektion und Klarheit über meine Leidenschaft und die anderer Menschen. Und daraus resultiert natürlich eine noch viel umfassendere, explosivere und fühlbarere Erlebnismöglichkeit. Kein Ende in Sicht ;).

 

Das Interview wurde per Mail geführt, vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

 

Fotos: © Madame Lisa / BDSM Manufaktur

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