Heute treffe ich mich mit meiner Freundin in einem speziellen Restaurant. Es war schon immer mein Wunsch einmal in dieser Atmosphäre zu essen. Man sitzt im absoluten Dunkel und wird von blinden Menschen bedient. Soweit die Theorie auf der Webseite des Restaurants.

Nun haben wir einen Tisch reserviert und freuen uns auf den gemeinsamen Abend. Als wir den Eingang betreten, werden wir sofort freundlich begrüßt und der Ablauf wird uns erklärt. Die Toiletten sind im Eingangsbereich und sind, wie dieser, beleuchtet. Dort befinden sich auch Schließfächer. Wir werden gebeten unsere Taschen, Portemonnaies, Handys und alles, was leuchtet, im Schließfach zu deponieren. Danach wird uns eine nicht sehende Frau "abholen". Wir sind freudig gespannt und tun gerne, um was man uns gebeten hat.

Nun kommt unsere blinde Begleitung für diesen Abend und wir stellen uns gegenseitig vor. Ihr Name ist Anne. “Ich werde Sie mit einer Polonaise in den Raum führen. Sie werden an einem 8 er Tisch sitzen, bisher sind Sie allein. Die 2 weiteren Gäste werden etwas später kommen. Darf ich Sie bitten immer sitzen zu bleiben. Falls Sie auf die Toilette oder einfach mal ins Helle müssen oder sonst etwas brauchen, rufen Sie einfach laut meinen Namen.” Auf gehts!

Anne geht betont langsam. Zunächst gehen wir durch einen dichten Vorhang. Danach wird es dämmrig und nach der ersten Kurve wird es dunkel, wirklich dunkel. Keine Dunkelheit, wie man sie zuhause gewohnt ist, mit einem kleinen Schimmer Licht vom Wecker oder durch den Fensterladen von der Straßenlaterne, nein dunkel - absolute Dunkelheit! “Das ist Ihre Stuhllehne”. Anne führt meine Hand zu einem Stuhl, genauso Carmens Hand zu ihrem. Wir sitzen uns gegenüber. Ich fühle die Tischkante rechts, nachdem ich mich gesetzt habe. Wir sitzen also am Ende des Tisches. “Möchten Sie einen Aperitif?” - “Nein danke nur etwas Wasser und zum Essen ein Glas trockenen Rotwein ... und bitte das Menu Surprise.”

 

Ich taste vorsichtig ab, wo meine Serviette ist. Schließlich fühle ich 2 Messer und 2 Gabeln vor mir auf dem Tisch. Carmen und ich unterhalten uns. Wir haben uns länger nicht gesehen und es gibt einiges zu erzählen. Anne kommt mit Wasser, Vorspeise und dem Wein. Unglaublich geschickt stellt sie die Teller vor uns und gibt jedem von uns ein Glas Wein in die Hand. Geduldig erklärt sie uns, wo die Wasserkaraffe zum Nachfüllen und der Brotkorb stehen. Wir beginnen zu essen und zu erschmecken, was wir eigentlich essen. Ich bin überrascht, wie gut wir im Dunkeln zurechtkommen. Bisher musste ich nicht mit den Fingern essen, wie ich insgeheim befürchtet hatte.

Nun kommt Anne wieder und platziert zwei Gäste neben uns. Wir begrüßen uns. Es sind den Stimmen nach zwei Männer. Mein Tischnachbar besitzt eine angenehme tiefe Stimme. Meine Freundin wiederholt ihre Frage an mich. Ich spüre, wie mich die Stimme dieses Mannes elektrisiert.

Der zweite Gang wird von Anne serviert und erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit. Ungeschickt wie ich bin, fällt mir die Gabel auf den Boden. Im Dunkel bücke ich mich und suche mit der Hand. Da streicht eine Hand sachte über meine und ganz zärtlich an meinem Arm hoch. Mir stockt der Atem. Ich fühle die Gabel am Boden und hebe sie auf. Hatte ich eben eine Halluzination durch die Dunkelheit um mich? Betont lässig unterhalte ich mich mit Carmen weiter. Die beiden Männer unterhalten sich ebenso. Auch sie haben mittlerweile begonnen zu essen, wie man an gewissen Geräuschen erkennen kann.

Plötzlich - ein kurzer Moment der Stille - irgendwie sind wir alle vier stumm. Der Mann neben mir, dessen Präsenz ich mittlerweile stark spüre, stößt in diesem Moment sein Glas wohl um. Man hört Klirren auf dem Tisch. “Oh ich bitte um Entschuldigung, wie ungeschickt von mir, haben sie etwas abbekommen?” - “Nein, ich glaube nicht.” Ich muss lachen - “Sicher?” - “Ja, alles trocken!” Und während ich dies sage, spüre ich, wie seine Hand in meinen Schoss wandert, unter mein Kleid schlüpft und an meinen Oberschenkeln mit einer unglaublichen Zärtlichkeit hochgleitet. Nur gut, dass meine Freundin mich nicht sieht, dass mich niemand sieht. Welch ein Kribbeln in meinem Körper! Ich kann nicht anders, ich öffne meine Beine etwas mehr und seine Hand sucht sich zielstrebig ihren Weg. Sie gleitet unter meinen String und streicht mit der richtigen Mischung von Bewegung, Intensität und Gefühl zwischen meinen Schamlippen immer wieder über meine Lustperle. Ich zerfließe, versinke in diesen Wogen des Empfindens, vergesse meine Umgebung. Die Stimme meiner Freundin holt mich zurück.

“Bist Du noch da, hallo” - “Oh Entschuldigung, ich habe mich so auf die Suche auf meinem Teller konzentriert, mir flutscht das Essen immer wieder von der Gabel.” Habe ich flutscht gesagt, lach! Seine Hand ruht immer noch in meinem Höschen. Nun erwacht sie zu neuem Leben. Wie macht er das nur? Sitzt er noch auf seinem Stuhl?

Ich frage Carmen, ob ihr Teller leer ist. Sie gluckst nur so vor sich hin. Carmen? Ich denke mir mein Teil. Diese wunderbare Hand, sie schleicht sich sachte zurück. Nun esse ich zu Ende, finde alles auf meinem Teller. Zumindest ist dies mein Eindruck, ich sehe ja nichts und mein Besteck findet keinen Widerstand mehr auf dem Teller. Anne kommt räumt mit einer unglaublichen Geschicklichkeit ab und serviert das Dessert. Das Dessert ist köstlich, wie die Gänge zuvor. Die Reste suche ich nicht wie bisher mühsam im Dunkel auf dem Teller mit dem Besteck. Es sieht ja niemand! Genussvoll schlecke ich den Teller ab - und dann ruft Carmen nach Anne. „Ich müsste mir leider die Hände waschen gehen.“ „Kein Problem, wir gehen wieder in einer Polonaise“. Carmens Tischnachbar meldet sich auch. “Da gehe ich gerne mit, dann müssen Sie nicht zweimal gehen, Anne“. So ziehen die drei ins Helle. Der Stuhl neben mir bewegt sich, ich höre das Geräusch und jetzt heben zwei Hände mein Kleid etwas an. Ein heißer Atem nähert sich meiner Scham. Ich hebe meinen Po etwas und streife meinen String hinunter bis zu den Oberschenkeln. Er streift ihn weiter hinab und ich hebe ein Bein nach dem anderen. Unentdeckt hilft er mir beim Hinausschlüpfen und seine Hand reicht mir mein Höschen. Wohin damit, mein Kleid hat keine Taschen? Ich behalte ihn in einer Hand.

 

Er öffnet meine Beine etwas und ich spüre sein Gesicht dazwischen, seine Zunge - wie sie sachte, behutsam und unglaublich zärtlich an meiner Lustperle spielt, sie wie ein köstliches Dessert abschleckt. Eine unglaubliche Woge von Lustempfinden durchströmt meinen ganzen Körper, breitet sich von meinem Lustzentrum ausgehend in mir aus. Seine Zunge wird forscher, findet meine Lusthöhle und begibt sich in das noch zu entdeckende Geheimnis. Ich schmelze, zerfließe wie das fruchtige Eis zuvor auf meinem Teller. Nun gleitet seine Zunge abwechselnd über meine Lustperle und vehement, ohne nur einen Millimeter meiner Haut zu verlassen in mich hinein, immer wieder und wieder und ich explodiere - just in dem Moment, in dem Anne, Carmen und sein Freund wieder zurückkommen. Man hört sie erzählen. Ein Kuss auf meine Scham, ein Wehen des Tischtuchs, ein Stuhl wird gerückt, genau in dem Moment, als die zwei anderen ihre Stühle zurechtrücken. Anne fragt, ob das Dessert gemundet hat. ”Noch nie in meinem Leben hatte ich ein so überraschendes, genussvolles Dessert, dankeschön” antworte ich mit etwas zaghafter Stimme. Ich frage mich, ob ich gerade träumte oder wirklich einen erotischen Traum real erlebte.

Anne räumt das Geschirr ab. Dabei wird mir mein String in der Hand bewusst. Ich nehme ihn in die linke Hand und fühle nach IHM, streichle sachte über seinen Arm nach unten, beuge mich etwas zu ihm, fühle seine offene Hand, lege den String hinein und küsse ihn sachte und zärtlich in den Nacken. Er hält unentwegt sachte, aber bestimmt meine Hand. Als der Espresso serviert wird, löse ich mich von ihm. Kurz bevor ich aufstehe, wird mir eine kleine Karte in die Hand gegeben. Was niemand sieht, mein Herz hüpft und ich lächle. “Auf Wiedersehen, war sehr schön Euch im Dunkeln zu begegnen.” Ja, das war es. Zurück am Empfang, zahlen wir und schauen uns jetzt die Speisenfolge vom Menü Surprise an. Unauffällig lese ich den Namen auf der Visitenkarte, bevor ich sie behutsam in meine Handtasche stecke. Carmen, der mein sonderbares Lächeln auffällt, sieht mich fragend an. Nein, ich sage nichts, das bleibt mein süsses Geheimnis. Nur so viel: ” Carmen, wir müssen unseren Besuch hier bald wiederholen”

Foto: © pixabay

 

Diese Geschichte ist dem Buch Erotische Kurzgeschichten: Sinnliche, leidenschaftliche und lustvolle Abenteuer einer ganz normalen Frau entnommen. Das Buch ist über amazon erhältlich.

Unter dem Pseudonym Lilith Anat veröffentlicht eine ganz „normale“ Frau ihre erotischen Kurzgeschichten. Nach der Trennung von ihrem langjährigen Ehemann begab sie sich wieder auf die Suche nach erotischem, sinnlichem Erleben. Die Begegnung mit einem Künstler erweckte ihr Bedürfnis ihre Gedanken, Emotionen, aber auch Erlebtes niederzuschreiben. So begann sie auch erotische Kurzgeschichten zu schreiben. Geschichten, die dem Leben entsprungen sind. So wurde Erlebtes - manches Mal verwoben mit Fantasie - in Worte gefasst und einige Male auf Wunsch eines Mannes eine Geschichte kreiert. Sie versucht in ihren Erzählungen Raum zu schaffen, in welchem die eigene Fantasie des Lesers oder der Leserin Platz findet und sich darin ausbreiten kann. Denn im Kopfkino des Lesers findet das erotische Erleben und Empfinden statt. In diesem Sinne wünscht sie allen Lesern eine sinnliche, erotische, erregende Reise, die in einem Buch beginnt und sich im eigenen Fühlen und Empfinden fortsetzt.

Pin It
 
 
 

Mitmachen

Du möchtest an dieser Stelle deine Zeilen lesen? Dann sende uns deinen Text einfach via E-Mail an redaktion@herz-im-schritt.de

Gerne veröffentlichen wir auf Wunsch auch deinen Namen. Wichtig bei einer Veröffentlichung ist aber in jedem Fall, dass es auch tatsächlich dein Text ist, den du geschrieben hast!

Du möchtest weitere Informationen bezüglich einer Veröffentlichung bei uns? Dann schau am besten einmal unter diesem Link nach.

Werbung

Bdsm28

 

EUFORY

 

Verwoehnwochenende