Kann BDSM funktionieren, wenn einer der Spieler nur bedingt will? Ist es dann eine Vergewaltigung? Darf, und wird das geil sein? Wo und wie sich BDSM und Vanilla-Sex begegnen, habe ich in diesem Erlebnisbericht zu meinem Treffen mit dem Pornosternchen DennisXL beschrieben.

Vor über einem Jahr, kurz vor der Coronakrise, wurde ich von einem Stammkunden - entgegen meiner üblichen Vorlieben den Rahmen betreffend - zu einer Session in einem Hotel überredet. Es ist ja immer eine Frage des Preises ;-). Mit von der Partie war auch DennisXL: ein großer, sehr sportlicher Mann mit einem stattlichen Schwanz und einem ruhigen, natürlich—männlichem Auftreten. Wenn man in unserem Gewerbe auf einen Kollegen trifft, dann ist es in der Regel so, dass man sich online schon hunderte Male gesehen hat – natürlich, in den entsprechenden Portalen. Die Gesichter sind häufig bekannter als die der eigenen Familie. Nicht selten kommt es bei uns Callboys vor, dass man sich gegenseitig bucht, sei es zum eigenen Ausgleich, zur Gruppenbildung für den gepflegten Rudelfick oder, da man dadurch, dass man sich so häufig gesehen hat, einfach wissen will, wer hinter den Bildern steckt.

 

Dennis und ich verstanden uns auf Anhieb und waren uns auch schnell unserer vorgesehenen Rollen bewusst: er hat mit seiner ganzen Schönheit die body-experience gegeben und den Kunden gestreichelt, sowie seinen schönen Körper berühren lassen, während ich mal wieder das perverse Schwein gewesen bin, das mit „wortakrobatischem Dirty Talk“ sich sein Recht herausnimmt, seine Faust im Anus des Kunden zu versenken. Das schien in der Summe eine besonders gute Wirkung zu haben, denn der Kunde kam relativ schnell mit seiner eigenen Hand, und war darüber sichtlich glücklich. Dennis und ich entschieden uns dann zu einem Kaffee, und lernten uns näher kennen. „Irgendwann machen wir mal Fotos zusammen“, sagte er, aber ich winkte einfach nur ab: „Ach, was soll das bringen? Mein Steckenpferd ist nun mal BDSM.

Das hat sich hier zwar gerade mal prima getroffen, aber dass ein Kunde im Gesicht eine Kuschelaction und eine Faust von einem Master gleichzeitig im Arsch haben will, ist doch eher etwas selten, und würde zudem auf einem Bild schon etwas komisch aussehen. Auf Bildern erwartet man klare Aussagen.“ „Da magst du Recht haben“, sagte Dennis und schlürfte dabei an dem viel zu bitterem Kaffee, den wir in dieser Touristenabsteige vor dem Luxushotel kredenzt bekommen hatten. Ich kam nicht umhin, die schöne Ader zu bewundern, die über seinen Bizeps verläuft, und schon beim Anheben der Kaffeetasse sexy in Bewegung gerät. „Außer, Du wärst devot und lecker Maso für mich auf den Bildern, dann können wir uns das schon überlegen“, sagte ich mit dem schelmischsten Lächeln, was ich zu bieten hatte.

„Da kenne ich mich nicht wirklich aus, bin ja doch eher so der „Boyfriend-experience“-Typ“, antwortete er und ich bemerkte einen Funken Unsicherheit in dem sonst so beständigen und selbstsicheren Mann. Das Thema verlief dann - wie viele Themen, die man „mal so“ bespricht - einfach im Sande. Aber neulich war es dann offensichtlich doch soweit, denn es erreichte mich folgende Nachricht: „Wenn wir unser Foto machen, ist es für mich okay Dein Sub zu sein“. Ich dachte mir: „wenn ich Dich kleines Dreckstück über meinem Knie liegen habe und Deinen festen, leicht haarigen Arsch spanken kann, dann scheiß ich auf die Fotos…“ Heute bin ich jedoch froh, dass er immer wieder die Kamera neu positioniert und den Selbstauslöser gedrückt hat. Leckere Erinnerung.

 

 

Natürlich, leicht und wenig bekleidet trifft Denis bei mir ein, mit dem charmantesten Lächeln was man sich nur vorstellen kann. Siehe da: er bringt richtig tolles Kameraequipment mit, also nimmt er unsere Fotosession wirklich ernst. Cool…

Während ich mich - wie üblich - stundenlang in das schwere Leder reinquäle, sehe ich, wie er bereits splitterfasernackt durch meine Wohnung springt und an der Kamera rumfummelt. Herrlich zu sehen, wie da alles aufgrund der Länge, so schön langsam hin und her baumelt beim Gehen. 

„Wir fangen an mit einem Foto im Flur. Du stellst Dich jetzt mal hinter mich, kuschelst Dich jetzt mal ein wenig süß und liebevoll bei Daddy an, und ich nehme dabei Deinen Pimmel in die Hand, so dass du gleich weißt, wer hier heute der Chef ist.“ Klar lächeln wir beide bei meiner Ansage noch ein wenig, aber die latente Erotik durch ein aufkeimendes Machtgefälle im Raum, ist uns beiden bewusst. Ich erkenne aber später bei der ersten Betrachtungsrunde der Bilder, dass er auch tatsächlich wie gewohnt, auf den Bildern einfach den süßen Boy rauskehrt und „nett lächelt“. Da muss ich ihn jetzt in seine submissive Rolle reinbringen: „Schau mal, Du musst das schon fühlen, ansonsten strahlst du es einfach nicht aus, und das Bild gewinnt die Aussage "FKK meets Motorrad“.

Am besten ist, ich bringe Dich jetzt mal handgreiflich in die Situation rein. Du nimmst jetzt mal drei Ohrfeigen hin, und fühlst Dich dann in die Rolle neu ein.“ Er willigt ein. Ich ziehe einen meiner Lederhandschuhe aus, greife in seine vollen Haare und klatsche ihm feste eine. Er ist nur wenig überrascht, aber lässt es sich gefallen. Mein zweiter Schlag ist verbunden mit einem sehr wütenden Gesichtsausdruck (und ich kann echt verdammt böse und fordernd gucken), sowie mit den Worten „ Du bist jetzt meine kleine Schlampe - merk Dir das“. Der dritte und letzte Schlag kommt einfach überraschend sofort nach dem zweiten, um diesen in seiner Wirkung zu steigern und keine Vorbereitungszeit zu gönnen. 
„Und jetzt hältst Du mal Deinen Knackarsch in die Kamera, wenn Du auf allen Vieren bist, damit die Welt Dir auch mal in Ruhe direkt in dein Fötzchen gucken kann.“ Er macht es ganz anständig, aber ich bin noch nicht zufrieden: "Beide Hände auf die Arschbacken und die Pobacken auseinanderziehen, damit sie mal alle genau gucken können. Ach, lass bleiben - ich mach das mal besser selbst.“ Ich merke, wie aus seiner ursprünglichen Steifheit eine Geschmeidigkeit geworden ist. Er lächelt jetzt nicht mehr verlegen, sondern lässt sich von mir leicht verbiegen, und viel mehr gefallen. Geht doch.

 

„Jetzt gibt es ein paar Handfesseln für Dich, damit Du noch besser spürst, dass Du erst mal nichts mehr zu melden hast. Komm jetzt her, oder glaubst Du, ich komm zu Dir rüber?“ Der Kommandoton kommt bei mir ruhig und routiniert - das wirkt. Mache es ja nun auch schon einige Jahre, und hier tötet Routine nicht ab, sondern zeigt Selbstsicherheit und verstärkt somit die Dominanz.

Als ich mit dem Gesicht nahe an seinem gepflegten Loch vor der Kamera posiere, schaue ich mir seinen Eingang schön an. Unweigerlich treffen mich perverse Gedanken, die ich so formuliere: „Das ist also Deine geile Spalte, die so schön in Pornos von geilen Typen durchgestoßen wurde, hm? Lecker, lecker.“

Direkt nach erneutem Drücken des Selbstauslösers, prüfe ich, wie genau diese Spalte riecht. Oh! Ganz sauber? Das kleine geile Dreckstück hat sich also vorsorglich sein Fickloch gespült. Also war wohl nichts mit „nur ein kleines Foto machen", hm? Okay, das kannst Du haben, aber anders als Du es denkst! (Von der folgenden Szene gibt es hier ein Video) Ich fessle ihm die Hände auf den Rücken und werfe ihn über meinen Sessel, so dass sein Loch schön in die Kamera gucken kann. „Jetzt werden wir mal Dein Männerfötzchen ein bisschen rosa machen“, sage ich mit einem Lächeln und fange an, mit dem Mittelfinger auf seine schöne Rosette zu schnipsen, so dass man immer kleine Klatschlaute hört. Ich sehe ihn zucken. Richtig schmerzhaft ist es ja noch nicht, aber es bereitet schon mal gut vor. „Lass es zucken Dein Loch … Na, nun komm schon…  zeig, wie es zucken kann!“ Er spannt seinen Schließmuskel etwas an, und, obwohl nicht viel zu sehen ist, freue ich mich über das Ausführen des Befehls.

Der bereit liegende Lederpaddel kommt nun zum Einsatz, und ich ziele mit der schmalen Seite direkt auf die Rosette. Jetzt kommt wirklich Bewegung in seinen muskulösen Po und ich werde immer mehr horny. Gemäß der goldenen BDSM-Regel; „Zuckerbrot und Peitsche“ wird sein Loch abwechselnd etwas geleckt und dann wieder geschlagen. Ich trommle nun so mit dem Lederpaddel auf sein von mir feucht gelecktes Männerfötzchen ein, dass ich schon die ersten rosa Verfärbungen in der Haut um seine Rosette erkennen kann. Wie erregend! Aber das geht doch bestimmt auch mit der Rosettenhaut, Oder…? Ich ziele nun hier mit dem Paddel direkt aufs Arschzentrum und geile mich daran auf, dass das natürlich etwas schmerzhafter für meinen Newbie ist. Die Haut um die Rosette herum ist noch etwas dünner und sensibler. Als ich weitermache, kommen wir wirklich an seine Grenze und er zuckt etwas mehr. Aber nur Zucken reicht mir persönlich nicht aus, denn trotz Knebel, kann das Luder doch ein bisschen für mich schreien, finde ich. Also schlage ich noch fester, bis der Knackarsch endlich mal aus der Fassung kommt und anfängt zu wimmern. Sehr gut, jetzt ist Daddy auch richtig geil. Es folgen noch ein paar Einführungsspiele mit seinem Pimmel, sowie mit seinen Klöten. „Ja, so fühlt sich mal der Pimmel ganz anders, hm?“ Brav hält er sein Gemächt weiter hin - aber da mache ich erstmal nicht so viel. Nicht alles auf einmal. 

 

 

„Verdammt, jetzt musst Du mir echt noch den Schwanz blasen, sonst explodiere ich gleich.“, sage ich zu ihm. (Auch davon gibt es hier ein Video) Er geht brav nach diesem Befehl vor mir auf die Knie. Mit großer Freude nehme ich sein schönes Gesicht und drücke es mir auf den Schwanz. Ein Blick nach unten und ich stelle fest, dass er sein großes Gerät ausgefahren hat und nun steif ist. Mein Schwanz kreist durch sein Gesicht, und sein hübsches Mäulchen ist schön weit offen: „Willst Du ihn, hm?“ er nickt nur etwas. “Ich kann Dich nicht hören, willst Du ihn?“ und er sagt nun laut „ja“ und bekommt mein Rohr als Belohnung direkt zu schlucken. Verdammt, zieht er sich mein Teil gut rein, dieses Luder! Gern provoziere ich mit dem Schwanz seinen Rachen, und drücke den Kopf fest runter, so dass der sonst so schön „gefasste Typ“ einen netten Würgereflex verspürt.

Sein devoter Blick und seine auf Befehl rausgestreckte Zunge haben mich auch verleiten lassen, direkt darauf säuberlich abzuspritzen. Sichtlich wieder - nach ein paar Minuten - in seiner Fassung zurück, haut er (wie immer trocken und sachlich) rein: „Ja ähm…das war ja spannend.“ Mann ist der süß – echt!

Fazit: Ja, es geht, sich gemeinsam an BDSM heranzutasten, wenn eigentlich nur latent Interesse besteht. Empathie und klare Ansagen machen es moralisch möglich und fördern dann auch einen hervorragenden Orgasmus, denn hier geht es sowohl um das gegenseitige Erobern, als auch darum, dass beide dadurch etwas über sich selbst herausfinden. 

 

Fotos: © Dominus.Berlin

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Der Kolumnist

Master André alias Dominus.Berlin (1976) ist seit Jahren als Dominus in Deutschland, Schweiz und Österreich (www.dominus.berlin) tätig und gilt als Branchenführer der männlich-dominanten Sexarbeit.

Der gebürtige Rheinländer arbeitet seit Jahren in den bekanntesten Dominastudios sowie ebenfalls als Dozent für Themen rund um BDSM. Er ist zudem Sprecher für den Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD).

 

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