Für die einen ist es nur die pure Entspannung, für mich ist es Entspannung und Augenschmaus zugleich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich FKK-Baden tatsächlich richtig toll finden könnte. Als ich das erste Mal in der Therme ohne Kleidung aus der Kabine bin, hatte ich das Gefühl, dass mir ständig Etwas fehlen würde.
Ich flitzte von meinem Handtuch in den Morgenmantel und war froh jedes Mal bis zum Hals im Wasser zu sein, damit mich niemand sehen konnte. Es war mir unangenehm, doch mit der Zeit hatte ich vergessen, dass es keinen Stoff gab, der mich umhüllte. Keine nasse Kleidung, wenn man aus dem Pool steigt. Kein Problem mit sich öffnenden Trägern oder verrutschten Höschen – es gibt einfach keine.
Es fühlt sich unglaublich frei an und jede Berührung mit dem Partner ist direkt Haut an Haut. Und ich stellte fest, dass es einfach niemanden interessiert, ob man jetzt ein Speckröllchen mehr oder weniger hat. Die Leute sind entspannt und losgelöst und dieses Gefühl überträgt sich.
Die nackte Wahrheit
Mittlerweile freue ich mich, wenn mein Partner und ich unseren quartalsweisen Thermentag abhalten. Ich freue mich schon bereits bevor ich die Kabine betrete die Klamotten in die Ecke werfen zu können und einfach völlig nackt die Umgebung, das Wasser und die verschiedenen Saunen genießen zu können.
Einfach die Seele und alles andere baumeln lassen. Ich kann meinen Freund den ganzen Tag anschauen. Kann ungeniert beobachten, wie sein Penis beim Laufen fröhlich vor sich her wippt. Wie er sich bei Kälte zusammenzieht und fast schüchtern aussieht und wie er sich im warmen Wasser entspannt, wenn die Düse im Whirlpool die Eier massiert.
Ich sehe große und kleine Menschen und sehe, wie der Mensch einfach so aussieht. Frei von Filtern, von Kleidern, die kaschieren, sondern einfach nur so, wie er eben morgens vor dem Spiegel aussieht. Ich genieße den Anblick von kleinen und großen Brüsten, von knackigen und weniger knackigen Hintern und genieße, was mein Auge zu entdecken hat.
Ich mag die Momente, wenn wir eng aneinander gekuschelt auf der Liege liegen und uns vom letzten Saunagang erholen. Wenn wir überlegen, was wir wohl im Restaurant essen werden und uns einfach bewusst spüren.
Es interessiert niemanden, ob die Haare sitzen oder das Make-Up passt. Es ist ein Abschalten vom Alltag. Ein Baumeln lassen der Seele und alles anderem. Ein Tag, der befreit und der erholt. Und wenn dann abends der Penis meines Freundes wieder in der Hose verschwindet, bin ich ganz traurig und freue mich darauf ihn zuhause schnellstmöglich wieder auszupacken.
Ein Tag in der Therme ist Entspannen, ist das Bewusstwerden, dass es egal ist, wie wir aussehen und die Möglichkeit den anderen den ganzen Tag völlig nackt anzuschauen. Unser Tag in der Therme ist für mich mittlerweile nicht mehr wegzudenken.
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