Endlich 18! Freiheit! Führerschein! Tun und lassen, was man möchte und endlich nach 0 Uhr in den Clubs bleiben und die richtig coolen Orte erkunden. Orte, wie zum Beispiel einen Sexshop!

Von außen hat man den Laden schon oft gesehen. Im Netz war man schon hunderte Male auf der Webseite, aber rein bin ich noch nie. Warum eigentlich nicht? Soll ich jemanden mitnehmen? Oder geht man alleine in einen Sexshop? Soll ich meinen Freund mitnehmen? Und plötzlich weiß ich gar nicht, wie man sich verhalten soll. Wer bringt einem denn bei wie man sich dort zu verhalten hat?

Ich beschließe alleine hinzufahren. Und nein, ich entscheide mich gegen Sonnenbrille und Co., dennoch spüre ich, wie ich hoffe jetzt niemandem zu begegnen, als ich über den Parkplatz laufe. Warum ist mir das denn peinlich? Und was möchte ich mir eigentlich kaufen?

 

Wo bin ich denn hier gelandet?

In den Schaufenstern sind abenteuerliche Outfits zu sehen und ich frage mich, wer sowas kauft. Kurze Zeit später befinde ich mich im Ladengeschäft. Es ist angenehm temperiert. Das Licht gedämmt. Die Verkäuferin mustert mich argwöhnisch und ich befürchte jeden Moment meinen Ausweis zücken zu müssen.

Ein oder zwei andere Kunden sind ebenfalls im Geschäft, doch ich traue mich nicht sie anzusehen. Was mache ich denn jetzt? Ich schlendere durch die Regale. Schaue mir die Wäsche an, doch bei den meisten Dingen weiß ich nicht einmal wie man das anziehen soll. Also laufe ich zu den Filmen hinüber. Ich greife mir eine DVD und lese den Klappentext – naja, vielleicht starre ich auch eher die Bilder auf dem Cover an. Mein Blick schweift über das Regal, über diverse Titel, Cover und ich fühle mich unwohl. Von mehr als der Hälfte habe ich noch nie etwas gehört und ich frage mich, wer eigentlich in einen Sexshop geht.

 

Ein neuer Wegbegleiter

Ich wandere weiter zu der Wand mit den Sexspielzeugen. Und wieder merke ich, wie unerfahren ich bin. Was ist das denn alles? Für was benötigt man das denn? Ich bleibe vor den Vibratoren stehen. „Worauf stehst du denn?“  Ich erschrecke, als die Verkäuferin neben mir steht und bekomme keinen Ton heraus. Was antwortet man auf solch eine Frage?

Die Verkäuferin sucht im Regal und hält mir kurze Zeit später einen Mini-Vibrator unter die Nase. „Für den Anfang ist der hier nicht schlecht. Dann kannst du ein bisschen experimentieren“, grinst sie und geht zurück zur Kasse. Ich schaue mir die Verpackung an. Ein kleiner metallischer Vibrator in knalligem Rot verspricht „geile Momente“.

Warum eigentlich nicht? Ich gehe selbstbewusst zur Kasse. Die Verkäuferin kassiert, steckt den Vibrator in eine rote Tüte, die durch das schwarze Innere blickdicht ist und wünscht mir viel Spaß. Ich nehme die Tüte, verlasse den Laden und gehe zu meinem Auto. Ich fühle mich, wie wenn ich von einem fernen Stern komme. Doch bin stolz und neugierig auf meinen Einkauf und freue mich diesen auszuprobieren. 18! Neue Freiheit! Ungeahnte Geilheit!  

 

Foto: © Pixabay

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