Der Erotikroman von Annabeth Albert stellt uns den homosexuellen Cameron, genannt Cam, vor, der aktuell bei seiner Tante Martha wohnt und sich sehnlichst wieder eine Beziehung wünscht, nachdem seine Letzte scheiterte. Als er mit seinem non-binären Kumpel Kess telefoniert, klopft es an der Tür.
Ein unerwartetes Klopfen. Ein unerwartetes Abenteuer, das bald mehr als die herbeigesehnte Beziehung erfüllt. Dort steht Johnny, der sofort Eindruck bei Cam schindet. Die beiden sind sich schnell sympathisch, tauschen sich aus und arrangieren ein Treffen. Johnny ist nicht nur Holzfäller, sondern kennt sich in der BDSM-Welt, insbesondere dem Fesseln, aus und knipst Fotos von Klienten.
Für Cam ist diese Welt absolutes Neuland und so wird er behutsam von zwei geübten Händen an die Bondage-Thematik herangeführt. Es zeigt sich, dass Cam durchaus Gefallen daran findet, gefesselt zu werden und bald entwickeln beide eine Dom-Sub-Beziehung.
Der Leser wird auf die Entdeckungsreise von Cam mitgenommen und begleitet die beiden bei ihren Spielen. Wem dies noch nicht genügt, auf den wartet am Ende des Buches noch eine Bonusgeschichte, die dem ein oder anderen Leser das Herz schmelzen lassen könnte.
Gegensätze ziehen sich an
Mit den zwei Protagonisten Cam und Johnny kann man sich schnell anfreunden. Einerseits lernen wir den jüngeren, modernen Cam als Schminke liebenden Beauty-Vlogger kennen und andererseits haben wir Johnny den älteren, rustikalen Holzfäller, der schon einiges an Lebenserfahrung gesammelt hat. Und obgleich die beiden ein ungleiches Paar abgeben, kann man mit der Romanze doch mitfühlen. Denn beide zeigen eine Affinität zu BDSM mit der Vorliebe für Fesselspiele, auf die auch ab und zu namentlich eingegangen wird.
Leider bleiben die anderen Charaktere, die erwähnt werden auf der Strecke und sind relativ unbedeutend. Primär geht es um das sich immer weiterentwickelnde sexuelle und liebende Verhältnis der Protagonisten. Es wird sehr schnell klar, dass beide füreinander geschaffen sind. Wirkliche negative Erfahrungen erleben sie nicht, was leider auf Kosten der Spannung geht. Leider wiederholt sich das Buch in der Handlung sehr. Die beiden treffen sich und lernen in ihren BDSM-Sessions immer einen Schritt weiterzugehen, doch viel mehr bleibt leider auch bei mir nicht in Erinnerung.
Ohne die Bonusgeschichte wirkt das Buch doch schon recht kurz und unvollkommen. Die Bonusgeschichte, schafft es dann das Buch doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.
Insgesamt ist das Buch einfach und schnell zu lesen. Allerdings werden am Anfang ein paar non-binäre Neopronomen benutzt, was zumindest mich kurz ins Stocken geraten ließ, da mir diese gänzlich unbekannt waren und ich erst einmal recherchieren musste.
Wie bereits erwähnt, fehlt mir in dem Buch die Abwechslung und einige spannende, unerwartete, Wendungen hätten sicherlich auch nicht geschadet.
Unsere Bewertung:
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Cover: © cursed