Es war Zeit zu gehen... Ein weiteres Wochenende lag hinter uns. Eines von vielen, seit das mit uns begann. Seit er anfing, die Seite in mir ans Tageslicht zu bringen, die andere vergebens gesucht hatten. Es war kurz, kürzer als sonst, aber gut. Er hatte mich wieder gefordert, so wie (fast) immer. Wir hatten noch zusammen gefrühstückt, und ich zog mich an, um langsam den Heimweg anzutreten.

Er würde später noch Besuch von seiner Tochter bekommen, und ich wollte ihm die Möglichkeit geben, sich vorher noch einen Moment auszuruhen. Wie immer.... Er stand in der Küche, mit der Zigarette in der Hand, als ich fertig angezogen vor ihn trat. „Willst du schon los?“ Seine Frage erstaunte mich. Schließlich machte ich das Gleiche, wie immer. Meine Begründung, dass er ja noch Besuch bekäme, nahm er nickend zur Kenntnis. „Ja, dann kann ich mich vielleicht noch mal kurz hinlegen.“

Und dann stand er vor mir, küsste mich. Mit einem Blick, der mich grübeln ließ. Nicht der gleiche Blick, wie immer. Ein Blick, der sein Kopfkino verriet. Ein Grinsen dazu, das Bände sprach. Ein Griff in meine Haare, eine Entschlossenheit, mit der er mich ins Schlafzimmer schob....

 

Nicht wie immer ….

Nein, ich würde nicht nach dem Frühstück nach Hause fahren. Nicht wie immer....Stattdessen würde ich vor ihm knien, mich ihm hingeben, seiner Lust dienen, mich in seiner, in meiner Geilheit verlieren, seinen Schwanz in meinem Mund, den Schmerz auf der Haut, seine fordernden Finger in mir spüren. Mich vor Lust und Schmerz winden, mich nach ihm verzehren, nach seiner Benutzung sehnen.
Und er würde mir all das geben, was ich in diesem Moment bräuchte. Er würde mich hart rannehmen, mich hochtreiben, auf den Gipfel, und dort würde er meinen Kopf ausschalten, und mich das sein lassen, was ich nur bei ihm bin: Sein kleines Luder, sein notgeiles Stück.

 

Bis am Ende all die aufgestauten Emotionen, die Erschöpfung, das, was sonst hinter Mauern verborgen bleibt, einfach so aus meinen Augen fließt. Und ich in seinen Armen, aufgefangen nach meinem Höhenflug, sicher wieder landen kann.

Er würde mir Zeit geben, um wieder zu mir zu kommen, zurückzukehren, in die Realität. Er würde mich mit einem Grinsen betrachten und mich fragen, ob ich denn jetzt überhaupt noch fahrtauglich sei. Und erst dann, wenn er sich dessen sicher wäre, würden wir wieder zu unserer Routine übergehen. Ich würde meine Sachen packen, wir würden uns zum Abschied küssen, und dann würde ich mich auf den Heimweg machen. Wie immer?

 

Nein, mit einem Grinsen auf dem Gesicht, in mir ruhend, frei im Kopf. Nicht wie sonst, wenn ich mit dem Kopf schon wieder im Alltag bin. Eben nicht so wie immer.....

 

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