Ich schließe meine Augen, sehe mich in Gedanken auf einem Gyn-Stuhl. Festgeschnallt, bewegungsunfähig, wehrlos. Da betritt mein Herr den Raum, gekleidet in einem Arztkittel. Bevor ich ihn sehen kann, spüre ich seine Präsenz den Raum erfüllen und in mein Innerstes eindringen. Sein männlicher, ureigener Duft erreicht mich.

Das Licht im Raum ist schummrig. Da richtet sich ein Strahler auf meine Vulva, leuchtet mein saftendes, rosa Fleisch aus. Ich bemerke neben dem Gyn-Stuhl ein Tablett mit Kanülen, Nadeln, Spritzen.

Tief atme ich ein. Mein Herz schlägt augenblicklich schneller vor freudiger Erwartung auf das, was geschehen wird. Aufregung mischt sich mit Erregung. Doch ich habe keine Angst. Niemals. Mein Herr lässt mich volles Vertrauen fühlen und macht mir damit eines der größten Geschenke, die sich zwei Menschen bereiten können. Ein schmerzlich ziehendes Sehnen breitet sich in meiner Körpermitte aus. Seine Stärke wird zu meiner.

"Wie ich sehe, ist die Patientin eingetroffen." Seine tiefe Stimme verursacht mir heißkalte Schauder. Ich bekomme augenblicklich eine Gänsehaut, werde zwischen meinen Beinen immer feuchter. Meine Brustspitzen richten sich auf, werden ganz hart. Mein Körper reagiert instinktiv auf ihn, noch bevor er mich mit seinen Händen berührt. Da mich sein Geist und sein großes Herz bereits berührten. Mir wird heiß und kalt zugleich, Schweiß bricht mir aus.

 

Du gehörst mir

"Nun werde ich dich vorbereiten für den Eingriff." In vollkommener Ruhe gesprochen streift er sich Einmalhandschuhe über. Und greift nach einer Nadel. Desinfiziert eine kleine Stelle an meiner Armbeuge und legt mir die Nadel an. Sanft dringt sie in meine zarte Haut ein. Blut fließt in einen dünnen Schlauch und färbt diesen rot.

Ruhig atmend spüre ich, wie mein Lebenssaft den Körper verlässt. Diese tiefe Intimität des Augenblicks ergreift uns beide. Mein Herr hat mich genau im Blick. Seine Augen bemerken jede meiner Regungen, mein Hautbild. Nach einer kurzen Zeit beendet er die Blutabnahme, zieht die Infusionsnadel heraus und versorgt den Veneneintritt.

Da blickt er auf, direkt in meine Augen. Unsere Blicke fechten ein stummes Gefecht. Und teilen so vieles. Ich sehe mein Spiegelbild in ihnen. Die eindringlichen Gefühle, die ihn ergreifen. Seine Seele spricht mit mir. Dieser innige Austausch, der über das Reden hinausgeht. Du bist mir ganz nah, mein Herr. Ich stehe an deiner Seite, vertraue mir. Wir halten uns.

Auf einmal taucht er einen Finger in das Blut, benetzt ihn und schreibt mir große Buchstaben auf meinen Busen: MEIN. Mein Blick folgt fasziniert seinem Fingerzug. Erregung und etwas sehr Urtümliches erfassen mich. Grenzenloses Vertrauen.

Mein Herr grinst und führt seinen Finger an meine Lippen. Einen Moment hält er inne. Der Ausdruck in seinen Augen wird dunkel und ernst. Dann gleitet sein blutgetränkter Finger in meinen Mund, und sogleich nehme ich ihn willig auf. Wir blicken uns unentwegt in die Augen, als ich beginne, an seinem Finger zu saugen und mein Blut aufzunehmen. Ich liebe dich, mein Herr.

 

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