Gleich mit zwei neuen Faktoren musste die letzte Obscene Messe klarkommen. Zum einen musste der Termin von dem gewohnten Frühjahrstermin pandemiebedingt in den Herbst verschoben werden. Zum anderen musste ein neuer Veranstaltungsort gefunden werden, da der Glaspalast Sindelfingen nicht mehr zur Verfügung steht. Gefunden wurde dieser in der Gartenhalle in Karlsruhe, in der die obscene 2022 vom 23. bis 25. September 2022 stattfand.

Schon bei der Anfahrt konnte man erahnen, dass man sich in der Nähe des Veranstaltungsortes befand, denn viele Besucher waren bereits in Szenekleidung angezogen. Wer dies dann aber doch nicht wollte, hatte auch die Möglichkeit sich bequem vor Ort umzuziehen.

Bereits vor dem Eingang wehten die obscene Fahnen und ein mobiles Spielzimmer lockte viele Neugierige einen Blick zu erhaschen. Wer dann aber mehr sehen wollte, kam nur noch mit einem begehrten Ticket in die Halle und Fotoapparate etc. mussten in der Tasche bleiben.

 

Ein vielfältiges Angebot

Jetzt musste sich der Besucher entscheiden, wo er denn seinen Messebesuch beginnen wollte. Ob zuerst an der Bar, um bei einem Getränk in Stimmung zu kommen oder direkt bei den ersten Messeständen. Diese waren bunt gemischt, so dass man an jedem Stand etwas Neues entdecken konnte.

Latex und Lederoutfits, die keine Wünsche der Liebhaber offenließen, Schlaginstrumente und Spielmöbiliar, welche direkt das Kopfkino ankurbelten und Spielzeug, das die Besucheraugen nur so leuchten ließ. Von außergewöhnlichen Spielobjekten wie knallbunten Tentakeln bis zu den Klassikern wie beispielsweise Metallplugs, reichte das Angebot. Schamlippenschmuck, Halsbänder und Seile, Massageöle und Pflegemittel  … nicht nur die Augen, sondern auch die Nasen konnten einiges erkunden.

Wer vom vielen Staunen hungrig geworden war, konnte sich direkt vor Ort stärken, bevor es dann in aktiven Workshops oder als Zuschauer vor der Bühne weitergehen konnte. Dort warteten an den drei Tagen verschiedene Performances internationaler Acts auf die Besucher: sinnliche Verführungen und atemraubende Bondagekünste, die die Zuschauer in ihren Bann zogen und die Möglichkeiten der Szene zeigten.

 

Wer sich jetzt fragt, warum man denn auf eine Messe sollte, da man ja schließlich auch alles online bestellen kann, dem möchte ich den großen Vorteil einer Messe nahelegen. Hier ist Anfassen, Spüren und Erleben nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Und da viele Hersteller Handarbeiten anfertigen, ist es möglich sich direkt auf der Messe seine Wunschobjekte zu bestellen. Ich persönlich habe mir diese Möglichkeit nicht nehmen lassen und habe den Besuch in angenehmer Atmosphäre sehr genossen.

 

Foto: © M&A Messemanagement